Die Legende der Feen und Brunnengoischter

von Plattenhardt

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Der Glaube an die Heilkraft des Brunnenwassers knüpft sich an natürliche Beobachtungen: das Wasser reinigt, der Trunk frischen Quellwassers erquickt, manche Quelle bieten einen heilenden Trunk. Aber der Brunnen gibt nicht nur gewöhnliches Wasser. Im Plattenhardter Bezirk holen sich die Mädchen in der Dämmerung am Brunnen "goldenes" Wasser. Wer sich damit wäscht, wird schön. Aber der Neid gönnt diese Gabe den Genossinnen nicht: die erste, die dort ist, wirft Spreu hinein, so dass die andern kein goldenes Wasser bekommen können.

Neben diesem; Wunderbaren haftet dem Brunnen noch manch Geheimnisvolles an: er wirft das Spiegelbild zurück, und in der Dunkelheit scheint; es oft ein anderes zu sein;

er führt hinab in das Reich der Unterirdischen.

Diese wunderbaren Eigenschaften, die dem Brunnen anhaften, die guten wie die bösen, haben schon in alter Zeit den Glauben an im Brunnen waltende Wesen veranlasst. Die Brunnengoischter vermischen sich jedoch vielfach mit anderen: Brunnenfeen, die die Menschen besuchen und ihnen helfen,

aber vor 24 Uhr zu Hause sein müssen.

In Plattenhardt nimmt es der Brunnengeist übel, wenn man in den Brunnen hineinblickt, er zieht einen hinunter.

Die gewaltige, unheimliche Tiefe der Brunnen vergrößert die Plattenhardter Phantasie ins Unermessliche, die Einwohner verwandeln das unterirdische Reich, in das sie führen, in die Hölle und die unheimlichen Wesen, die dort weilen und durch den Brunnen heraufkommen,

in Geistergestalten.

 


"Narrenruf" der Feen und Brunnengoischter

von Plattenhardt

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Ja auch wir haben einen "NARRENRUF"

kein Schlachtruf wir ziehen ja nicht 

in den Fasnets-Krieg

 

Da sich unsere Legende auf die Brunnen bezieht

und der Brunnen immer fliesen muss für

die Plattenhardter Bevölkerung

lautet unser Narrenruf:

 

LASS LAUFA - LASS LAUFA -BÄTSCH NASS

 

 

Lass Laufa = der Brunnen muss fliesen

Bätsch Nass = zieht der Goischt ein in den Brunnen ist er Nass